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Vechi 23.10.2013, 20:09:07
ignatiu ignatiu is offline
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Implicit Crestinii merg la lupta/ martirii se inmultesc pe zi ce trece

Un reportaj impresionant in ziarul german Welt.de. Asemenea reportaj despre adevarurile ce se petrec in Siria apare de doua ori pe an. In rest zilnic sunt reportaje ale "platitorilor". Acestia au bani si arme.


Die Christen in Syrien ziehen in die Schlacht

Mit Kreuz und Kalaschnikow: In Syrien versuchen Rebellen, Christen zur Konvertierung zum Islam zu zwingen. Die Islamisten gewinnen an Macht, und eine uralte christliche Gemeinde bewaffnet sich. Von Peter Steinbach, Aleppo

Elias trägt ein großes, hölzernes Kreuz um den Hals. Einige seiner Kameraden haben sich das Symbol des Christentums auf den Oberarm tätowieren lassen. Mit Uniform und Kalaschnikow in der Hand könnten die jungen Syrer einer martialischen Christenmiliz auf dem Kreuzzug angehören. Doch es ist ganz anders.

"Wir verteidigen uns", sagt Elias, der 17-jährige Bauernsohn, der im syrischen Bürgerkrieg auf der Seite der Sotoro, der christlichen Sicherheitskräfte in der Hasaka-Provinz im Nordosten Syriens kämpft. Hier leben knapp 200.000 Christen. "Wir haben unsere eigene Kultur, Sprache und sind über ganz Syrien verteilt", versichert Elias.

Sie sprechen Aramäisch, die Sprache Jesu, und verweisen auf eine 3000 Jahre alte Geschichte. Diese Geschichte wollen Elias und seine Kameraden weiterschreiben und haben sich deshalb bewaffnet. "Wir werden von Islamisten bedroht, die uns auslöschen wollen", sagt er und umklammert seine Kalaschnikow noch fester.

Ein Gebiet reich an Ölquellen und Gasfeldern

Seit sechs Monaten versuchen extremistische Rebellengruppen wie Achrar al-Scham oder die beiden Al-Qaida-Ableger Dschabhat al-Nusra und Islamischer Staat im Irak und in der Levante (Isil) in dieses Gebiet einzudringen, in dem neben den Christen überwiegend Kurden leben. Die umkämpfte Region zieht sich entlang der syrisch-türkischen Grenze bis zum Irak. Sie ist reich an Ölquellen und Gasfeldern, 60 Prozent des syrischen Erdöls werden hier gefördert. Deshalb wollen die Islamisten dieses Gebiet erobern, dessen Bewohner sie sowieso als Ungläubige betrachten, die sie straflos töten können.

"Unsere Leute haben nach Schutz gefragt", erzählt Eshow Gourige, Präsident der Syrisch-Christlichen Einheitspartei (SUP), eine der wichtigsten politischen Vertretungen der Christen. "Die Islamisten sind eine große Gefahr für uns. Wir mussten uns bewaffnen, uns blieb keine andere Wahl", beteuert Gourige und nippt an einem Teeglas. "Wir wollen uns nicht vertreiben lassen."

Bisher beschränkte sich die Aufgabe der Sotoro auf den Schutz christlicher Viertel. Sie betreibt Checkpoints und übernimmt die Funktionen der Polizei. "Seit einigen Monaten kooperieren wir mit den Kurden", offenbart der 49-jährige Präsident und zündet sich eine Zigarette an. Die christlichen Kämpfer werden in Ausbildungslagern der YPG trainiert, den kurdischen Volksverteidigungseinheiten.

Christen trainieren mit Kurden zusammen

"Die Sotoro kann bald mit den Kurden an der Front kämpfen." Die YPG gelten als straff militärisch organisiert, sehr gut ausgebildet und bewaffnet. Bisher konnten sie alle Angriffe der Islamisten abwehren. "In den vergangenen beiden Jahren wurden mehr als 150 Mitglieder unserer Gemeinde entführt", sagt Gourige. "Allein deshalb mussten wir aktiv werden."

Keine fünf Minuten vom Kulturzentrum der SUP in Katanije entfernt, einem Ort knapp zehn Kilometer von der 180.000 Einwohner zählenden Bezirkshauptstadt Qamischli entfernt, wohnt Joseph (Name von der Redaktion geändert). Er ist gerade erst von seinen Entführern freigelassen worden. Nun sitzt er im Wohnzimmer seines Hauses zwischen Freunden und Verwandten, die vorbeigekommen sind, um ihm zur wiedererlangten Freiheit zu gratulieren. Der Familienvater hat noch ein rot unterlaufenes Auge, Kratzer am Arm und große blaue Flecken am Rücken. "Da haben sie mich mit einer Autobatterie geschlagen", klagt der 53-Jährige. Acht Tage lang befand er sich in der Hand von Isil, die für ihre Brutalität bekannt ist.

Joseph war zu einer Beerdigung einer befreundeten muslimischen Familie auf dem Lande gefahren. Auf dem Rückweg geriet er in eine Straßensperre der Isil. "Meinen muslimischen Begleitern passierte nichts. Nur mich, den Christen, haben sie verschleppt." Er wurde in eine der Basen von Isil gebracht und in ein Zimmer gesperrt, dessen Wände mit Blut besudelt waren. Die Islamisten ketteten ihn mit einem Fuß an einen Tisch, die Augen verbunden.

Folter durch die Islamisten

"Zuerst drohten sie, mir den Kopf abzuschneiden. Dann wollten sie, dass ich zum Islam konvertiere. Als ich zum wiederholten Mal ablehnte, schlugen sie mich." Zuletzt sei er vor ein Scharia-Gericht gekommen, dessen Richter ihn freisprachen. Sehr wahrscheinlich musste ein Lösegeld bezahlt werden. Aber darüber wird im Hause Josephs kein Wort verloren. Neben ihm sitzt seine freudestrahlende Ehefrau und seine beiden erwachsenen Kinder. Es werden Kaffee, Tee, Limonade und selbst gebackene Plätzchen gereicht. Man lacht schon wieder ausgelassen.

Entführungen von Christen gehören im syrischen Bürgerkrieg zum Alltag. "Es ist für Rebellengruppen ein probates Mittel, um uns verhasste Christen zu terrorisieren", analysierte schon vor mehr als einem Jahr Gregorios Yohanna Ibrahim, der syrisch-orthodoxe Erzbischof von Aleppo. "Gleichzeitig können sie damit viel Geld machen."

Der Bischof vermittelte oft selbst bei Entführungen und sammelte in der Gemeinde für die Lösegelder. "Ohne Bezahlung wird das Opfer getötet", sagte Ibrahim. Doch wer sammelt jetzt für ihn? Denn Ibrahim ist inzwischen selbst zur Geisel geworden, zusammen mit seinem griechisch-orthodoxen Amtsbruder Bulos Jasidschi. Im April wurden sie auf dem Weg nach Aleppo verschleppt. Seither fehlt jede Spur von ihnen.
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